Wie Katzenfutter und Taschenlampen zu erlesenen Kolonialwaren werden.
yesterday-industries • 30. März 2021
Kolonialmöbel und ihr Ursprung
Wenn wir an Kolonialmöbel denken, haben wir oft ein Bild opulenter und reich verzierter, mächtiger Einrichtungsgegenstände vor Augen.
Diese Vorstellung wird vor allem durch zwei Dinge gespeist.
Zum einen durch Möbelstücke, die während der Kolonialzeit aus den britischen Enklaven nach England importiert wurden und zum anderen durch zahlreiches neues Mobiliar aus Südostasien, dass unter dem Label „Kolonialmöbel“ in der westlichen Welt vermarktet wird.
Hinzu kommt, dass in immer rascherer Folge ständig weitere Möbel aus allen Teilen der Welt mit dem Signet „Kolonialmöbel“ versehen und ganz ohne historische oder geografische Bezüge bei uns feilgeboten werden.
In den letzten Jahren ist es gar zu kolonialen Einbauküchen aus Pressholz gekommen. So wird es nicht mehr lange dauern, bis Katzenfutter und Taschenlampen als kolonial vermarktet werden.
Das europäische CE- Siegel wird dann in „Colonial Export“ umgetauft sein und sogar Haferflocken oder Limonade sind sagenhaft kolonial.
Ich möchte hier nicht kritisch über all diese Waren reflektieren. Es gibt ja tatsächlich Katzen, die durch englisch- koloniale Initiative (Siamkatze) nach Europa gelangten. Bestimmt lässt sich in urbanen Bioläden ein Katzenfutter finden, dessen Geschmack seine Verzehrer durch edles tropisches Zuckerrohr besticht.
Ernsthaft möchte ich versichern, viele unter dem Label „Kolonial“ angebotenen Einrichtungsgegenstände haben vollendet kolonialen Charakter, sind schön, verbinden praktische Verwendbarkeit und Stil ideal miteinander.
Und natürlich sind alte englische Importmöbel des 19. und frühen 20. Jahrhunderts über jeden Zweifel erhaben.
Doch durch einige Entwicklungen der vergangenen Jahre wird unsere Vorstellung vom „Kolonialmöbel“ immer unbestimmter.
Um uns vom diffusen Bild kolonialen Interieurs zu befreien, ist es hilfreich, zunächst zu hinterfragen, welche Möbel früher aus den Kolonien nach England importiert wurden.
Alte englische Kolonialmöbel, die damals nach Großbritannien gelangten, wurden häufig bereits am Ort ihrer Entstehung zur Verschiffung nach England gefertigt, und waren in den Kolonien selbst eher wenig in Verwendung.
In der englischen Heimat hatten sie stark repräsentativen Zweck. Vielfach streng viktorianischer Stil, aufwändige Gestaltung und detailreiche Verzierung sollten vor allem britischen Einfluss, Reichtum und Erfolg in den Kolonien ausdrücken.
Die Vorgaben der englischen Auftraggeber an die Kolonien waren also meist klar und wirken bis heute in unsere eigenen Auffassungen.
Doch welche Möbel nutzten die Menschen in den britischen Kolonien insbesondere in Indien eigentlich selbst?
Welche Gestaltung hatten ihre privaten und geschäftlichen Räume, die Einrichtung der Verwaltung und was geschah an den Schnittstellen zwischen Kolonisatoren und angestammten Bewohnern Indiens.
Welche Ideen inspirierten die Innenausstattung und wie beeinflussten britische Akzente die indische Wohnwelt?
Welche zusätzlichen äußeren Faktoren kamen dazu und wirkten auf die koloniale Wohnkultur, insbesondere auf dem indischen Subkontinent.
Dies ein wenig zu hinterfragen besuche ich Museen und historische Orte in Ostindien, befrage Antiquitätenhändler in Südostasien oder bitte gelegentlich Experten der University of Calcutta um Rat.
Auf dieser Grundlage importiere ich von Zeit zu Zeit einige alte Kolonialmöbel aus Kalkutta nach Deutschland.
Nicht in großen Mengen, lieber ausgewählte Einzelstücke und besondere kleine Möbelgruppen.
Diese Vorstellung wird vor allem durch zwei Dinge gespeist.
Zum einen durch Möbelstücke, die während der Kolonialzeit aus den britischen Enklaven nach England importiert wurden und zum anderen durch zahlreiches neues Mobiliar aus Südostasien, dass unter dem Label „Kolonialmöbel“ in der westlichen Welt vermarktet wird.
Hinzu kommt, dass in immer rascherer Folge ständig weitere Möbel aus allen Teilen der Welt mit dem Signet „Kolonialmöbel“ versehen und ganz ohne historische oder geografische Bezüge bei uns feilgeboten werden.
In den letzten Jahren ist es gar zu kolonialen Einbauküchen aus Pressholz gekommen. So wird es nicht mehr lange dauern, bis Katzenfutter und Taschenlampen als kolonial vermarktet werden.
Das europäische CE- Siegel wird dann in „Colonial Export“ umgetauft sein und sogar Haferflocken oder Limonade sind sagenhaft kolonial.
Ich möchte hier nicht kritisch über all diese Waren reflektieren. Es gibt ja tatsächlich Katzen, die durch englisch- koloniale Initiative (Siamkatze) nach Europa gelangten. Bestimmt lässt sich in urbanen Bioläden ein Katzenfutter finden, dessen Geschmack seine Verzehrer durch edles tropisches Zuckerrohr besticht.
Ernsthaft möchte ich versichern, viele unter dem Label „Kolonial“ angebotenen Einrichtungsgegenstände haben vollendet kolonialen Charakter, sind schön, verbinden praktische Verwendbarkeit und Stil ideal miteinander.
Und natürlich sind alte englische Importmöbel des 19. und frühen 20. Jahrhunderts über jeden Zweifel erhaben.
Doch durch einige Entwicklungen der vergangenen Jahre wird unsere Vorstellung vom „Kolonialmöbel“ immer unbestimmter.
Um uns vom diffusen Bild kolonialen Interieurs zu befreien, ist es hilfreich, zunächst zu hinterfragen, welche Möbel früher aus den Kolonien nach England importiert wurden.
Alte englische Kolonialmöbel, die damals nach Großbritannien gelangten, wurden häufig bereits am Ort ihrer Entstehung zur Verschiffung nach England gefertigt, und waren in den Kolonien selbst eher wenig in Verwendung.
In der englischen Heimat hatten sie stark repräsentativen Zweck. Vielfach streng viktorianischer Stil, aufwändige Gestaltung und detailreiche Verzierung sollten vor allem britischen Einfluss, Reichtum und Erfolg in den Kolonien ausdrücken.
Die Vorgaben der englischen Auftraggeber an die Kolonien waren also meist klar und wirken bis heute in unsere eigenen Auffassungen.
Doch welche Möbel nutzten die Menschen in den britischen Kolonien insbesondere in Indien eigentlich selbst?
Welche Gestaltung hatten ihre privaten und geschäftlichen Räume, die Einrichtung der Verwaltung und was geschah an den Schnittstellen zwischen Kolonisatoren und angestammten Bewohnern Indiens.
Welche Ideen inspirierten die Innenausstattung und wie beeinflussten britische Akzente die indische Wohnwelt?
Welche zusätzlichen äußeren Faktoren kamen dazu und wirkten auf die koloniale Wohnkultur, insbesondere auf dem indischen Subkontinent.
Dies ein wenig zu hinterfragen besuche ich Museen und historische Orte in Ostindien, befrage Antiquitätenhändler in Südostasien oder bitte gelegentlich Experten der University of Calcutta um Rat.
Auf dieser Grundlage importiere ich von Zeit zu Zeit einige alte Kolonialmöbel aus Kalkutta nach Deutschland.
Nicht in großen Mengen, lieber ausgewählte Einzelstücke und besondere kleine Möbelgruppen.
Wenn Sie mögen, schauen sie einstweilen in unseren Shop, dort finden Sie auch einige historische Kolonialmöbel, die ich vom Subkontinent nach Europa verschifft habe.