Kalkutta, historische Einrichtungsgegenstände und alte Möbel.
Wir sind in Kalkutta unterwegs. Die große alte Stadt ist randvoll mit antiken Möbeln und es macht riesige Freude, diese zu entdecken.
Gerade sind wir auf das Gebrauchtmöbelgeschäft "Akbar und Enkel" gestoßen. Hier ein Bild der Visitenkarte des Händler.
Ein alter Schubladenschrank weckt mein Interesse.
Ich lasse mir weitere Apothekerschränke zeigen und erwerbe bei ihm ein ähnliches Modell:
Eine lange Reihe kleiner Antikmöbel-Geschäfte und Restaurationsbetriebe säumt hier den Fußweg.
Fast überall sind Restauratoren bei Ihrer Arbeit zu sehen.
Die Qualität ihrer Arbeit ist sehr gut.
Nach Abschluss von Reparaturen werden die Holz-Oberflächen mit echtem Schellack behandelt.
Leinöl, Möbelwachse oder Acyl-Lacke, wie sie in der westlichen Welt verwendet werden, finden hier kaum Verwendung.
Ich jedoch platziere hier keine Restaurationsaufträge, wir haben eigene Werkstätten in Kalkutta, in kommenden Blogbeiträgen werde ich diese vorstellen.
Einige Schritte weiter kommt ein Antikgeschäft mit dem Namen "Evan´s Collection" in Sicht.
Das opulente Angebot ist beeindruckend und schön.
Strahlend glänzen zwei alte Grammophone.
Eine historische Holztruhe fesselt meine Aufmerksamkeit.
"Das ist eine alte Uhrmacher-Kiste mit Messingschmuck, sie ist aus Teakholz." erklärt der Händler.
In Europa gilt Mahagoni als besonders edel. In Südaisien hingegen ist Teak hochwertiger. Es hält dem feuchtheißem Klima besser stand.
Den Begriff "Teakholz" zu erwähnen, ist in Kalkutta stets ein perfektes Verkaufsargument.
"Uhrmacher...", erläutert der Händler "...hatten in Kalkutta früher kaum eigene Werkstätten. Mit geschmückten Werkzeugkisten dieser Bauart zogen sie von Haus zu Haus und boten ihre Dienste an".
Begeistert erwerbe ich die alte Truhe.

Einige Schritte weiter ist die dichte Bebauung der Straße durch einen schmalen Gang unterbrochen.
Ich vermute, dahinter liegt ein Innenhof und beschließe, den Weg zu erkunden.
Hoch stapeln sich antike Schubladenschränke, historische Türen, Betten und Kommoden rechts und links des Ganges.
Am Endes des schmalen Weges eröffnet sich Platz, doch er ist mit einem Berg wundervoller alter Möbel verstellt.
Kalkutta ist ein wahrhaftig ein Paradies für Freunde alten Interiors.
Gegenüber erstreckt sich eine weitere Reihe von kleinen Möbelrestaurations-Betrieben.
Ein Restaurator sitzt auf einem Schemel und lächelt freundlich.
Zu seinen Füßen steht ein kleines schwarzes Gefäß.
Es verrät, hier wird mit echtem Knochenleim gearbeitet. Unter dem Gefäß ist ein Kerosin-Licht. Mit diesem wird der Naturleim erhitzt, ehe er verarbeitet wird.
Die Restauratoren sind geachtete Leute. Ihre Arbeit ist gefragt.
Auch wenn ihre Kleidung für westliche Augen ärmlich wirkt, verdienen sie doch gutes Geld.
Selbstverständlich verfügen sie über Smartphones, oft sogar der neuesten Generation.
Meist sind sie die Alleinernährer großer Familien.
Mit Ihrer Arbeit finanzieren sie Lebensmittel und Unterkunft und darüber hinaus den Schulbesuch der Kinder sowie die Heimstadt der Eltern oder Großeltern.
Dieser Blog über Kalkutta in Indien wird in kommender Zeit an dieser Stelle fortgesetzt.