Teil 8: Einkaufstour zu den Abwrackwerften von Alang. Fabriklampen, Schubladenschränke von alten Schiffen.
Auf einer Einkaufstour alter Schiffseinrichtung und historischer Möbel entdecken wir die Abwrackwerften von Alang und ihre Umgebung.
Die Gegend ist von den Hinterlassenschaften der Schiffe gezeichnet, die hier zerlegt werden. Alte Rettungsboote, zum Teil größer als Traktoren, prägen das Bild.
Zwischen Bergen alten Schiffsschrottes entdecken wir einen Platz, auf dem Küchengroßgeräte gelagert sind.
Auch sie stammen von den alten Kähnen, die hier abgewrackt werden.
Auf jedem Großschiff sind mehrere Bordküchen, deren Einrichtung am Rande der Abwrackstrände von Alang in riesigen Geräteparks gesammelt wird.
Weil sie aus besonders gutem Edelstahl bestehen, sind sie wegen ihres hohen Materialwertes begehrt und werden rasch verwertet.
Die Maschinen und Küchengeräte sind in sehr gutem Zustand und machen einen gepflegten Eindruck.
Während wir das Grundstück weiter erkunden, passieren wir runde weiße Behälter, die Rettungsinseln enthalten. Ein näherer Blick verrät, sie wurden in den frühen 1990er Jahren hergestellt.
Daneben sind Schiffsfenster in verschiedenen Größen aufgereiht.
Auch Bullaugen und Luken sind zu kleinen Türmen aufgestapelt.
Dahinter ist eine größere Anzahl wasserdichter, dicker Schiffstüren aus Metall aneinander gereiht.
Wir entdecken einen größeren Berg von Bündeln und Säcken, der unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht.
In ihnen sind große Mengen von Schiffsflaggen verstaut.
Die Schiffsfahnen sind offenbar schon älter, das wird daran deutlich, dass sie aus Baumwolle sind.
Wir sind begeistert und bitten den Händler um seine Visitenkarte, "Sanjay Marine" ist darauf zu lesen.
"Was kostet eine Fahne?" möchten wir wissen und bekommen erklärt "Es ist wie bei vielen Waren hier in Alang, der Preis richtet sich nach dem Gewicht."
Umgerechnet cirka 3 Euro pro Kilogram, so erfahren wir, ist die Grundlage, auf der er uns Preisverhandlungen anbietet.
Neben den Säcken mit den Schiffsflaggen sind riesige Papierstapel.
Sie sind zu umfangreich und schwer, um in den dahinter stehenden Regalen Platz zu finden.
Alte, oft großmaßstäbige Seekarten mit Gebieten aus aller Welt sind hier zusammengetragen und abgelagert. Die abgebildete Karte zeigt ein Stück der französischen Küste in Höhe des Ärmelkanals.
Während wir die alten Seekarten durchblättern, kommt ein altes Werftschild (Schiffschild) aus den frühen 1990er Jahren in unser Blickfeld.
Es stammt von der "Harima Heavy Industries Co. Ltd.", einem Schiffbauer aus Japan, der bereits seit den 1850er Jahren Schiffswerften betrieb und sich später zu einem großen Konzern mit weltweiten Aktivitäten entwickelte.
Dieser Blog wird in kommender Zeit an dieser Stelle fortgesetzt.