Teil 7: Einkaufstour zu den Abwrackwerften von Alang. Fabriklampen, Schubladenschränke von alten Schiffen.
Auf einer Einkaufstour alten Schiffsinteriors und antiken Möbeln erkunden wir die Abwrackwerften von Alang und ihre Umgebung.

Die Gegend um die Abwrackwerften von Alang ist in die Farbe "orangerot" getaucht. Überall bilden Rettungsboote, Schwimmringe aber auch schwere Ankerketten und Anbauteile von Schiffen riesige Konglomerate.
Sogar von einem Dach leuchtet es orange. Rettungswesten bleichen dort in der kraftvollen Sonne von Alang langsam aus.
Wir beschließen, das Grundstück der "Harsiddhi Enterprise" näher zu erkunden.
Als charmant empfinden wir es, dass das Firmenschild auf zwei Mülltonnen präsentiert wird, deren Einsatzgebiet eigentlich in Deutschland liegt.
Einen Sulo- Abfallbehälter sowie einen Müllcontainer der "SSI Schäfer" hat es hierher verschlagen.
Entsorgungsunternehmen in Deutschland beklagen oft, dass ihnen immer wieder Mülltonnen abhanden kommen.
Hier in 7000 Kilometer Entfernung ihrer eigentlichen Heimat lässt sich die Spur verschwundener Mülltonnen aufnehmen.
Offenbar wurden die beiden auf ein Schiff verschleppt, dass später hier in Alang verschrottet wurde.
Da Mülltonnen nach DIN- Norm nicht in das hiesige Abfallentsorgungssystem passen, sind sie trotz ihres guten Zustandes nur noch als (eher unpraktische) Abstellfläche brauchbar.
Wir stoßen auf eine Reihe von Holzkisten, darin sind Bierflaschen untergebracht.
Wir vermuten, dass sie auf gleiche Weise einem Kreislaufsystem entzogen wurden.
Schon längere Zeit stehen diese Kisten hier, Regen hat bereits alle Hinweise auf ihre Herkunft verwaschen.
Sie sind ohnehin nicht mit dem einheimischen Pfandsystem kompatibel, so bleibt ihre weitere Verwendung im Unklaren.
Wenige Meter weiter entdecken wir neben einem Spind eine Reihe von Einkaufswägen einer französischen Supermarkt.
Auch deren nächstliegende Niederlassung ist mehrere tausend Kilometer von Alang entfernt.
Die Frage danach, wie sie hierher gelangen konnten, erübrigt sich ebenso wie die Erkundigung nach ihrer weiteren Verwendung, auch eine Rückführung scheint uns ausgeschlossen.
In den Lagerräume der "Harsiddhi Enterprise" werden die Dinge bereitgehalten, welche auf dem Firmenschild abgebildet sind.
Das Bild ist zunächst von großen Rettungsinseln geprägt. Im Notfall füllen sie sich blitzartig von selbst mit Luft und bieten bis zu 10 Personen Schutz.
Daneben stehen überdimensionale Offshore- Schlauchboote.
Auch Klassisches wie alte Schifsssteuerräder aus Eisen und Holz mit Verzierungen aus Messing lässt sich in dem Lagerkomplex finden.
Ebenso hält das Haus ein Angebot antiker Schiffskompasse bereit.
Neben uralten Maschinentelegrafen finden wir Schiffstechnik aus den 1980er und 90er Jahren. Diese Steuereinheit stammt von der spanischen Firma "Honorio Lorez SA".
Sogar moderne, computergestützte Steuerungstechnik von Kommandobrücken wird angeboten.
Hier im Bild: maritime Pilotensitze von einem Großschiff mit integrierten Joysticks.
Einige Meter weiter finden wir einen ganzen Steuerstand. Er ist mit "PT 100 Yokogawa" beschriftet.
Dieser "Autopilot" wäre sicher noch verwendbar. Doch wer braucht so etwas?
Wie fast überall in dieser Gegend, treffen wir auch hier auf größere Mengen alter Schiffslampen und Scheinwerfer.
Uns verwundert dabei immer wieder der Umstand, dass wir auf viele Lampen aus der ehemaligen DDR treffen.
Besonders oft ist dabei die "Röhrenleuchte" aus dem Hause "Paul Mrosek" (Leuchtenbau Wittenberge) zu finden.
Sie ist ein Klassiker mitteldeutschen Industriedesigns und wurde offenbar vielfach weltweit exportiert.
Hochmoderne LED- Leuchten lagern neben historischen Industrie- und Schiffsleuchten.
Die Auswahl ist dabei äußerst vielfältig. Viele Lampen sind explosionsgeschützt.
Kisten mit alten Schiffsuhren, so genannte "Nebenuhren", fallen in unseren Blick.
Sie sind mit dem Logo des japanischen Herstellers "Seiko" versehen.
Auf jedem größeren Schiff, so erfahren wir, sind hunderte Uhren verbaut, die in synchroner Einstellung überall in den Gängen und Räumen die gleiche Uhrzeit anzeigen.
Wir entdecken sogar eine riesige alte Uhr des russischen Herstellers "Wostock".
Begleiten Sie uns gern weiter in "Teil 8, Einkaufstour zu den Abwrackwerften von Alang" über folgenden Link: