Teil 2: Einkaufstour zu den Abwrackwerften von Alang (Indien) Fabriklampen, Schubladenschränke, einfach ALLES von alten Schiffen.
Wir sind im "Vibrant Industrial Park Bhavnagar", einem Industriegebiet, circa 50 km entfernt von den Abwrackstränden bei Alang. Hier sammeln sich neben gebrauchten Dingen mit regionalem Charakter auch Hinterlassenschaften aus den großen Schiffen.
Das Industriegebiet ist in "Plots" unterteilt, auf denen Händler und Industriebetriebe angesiedelt sind. Wir betreten Plot 8, Mister Solanki firmiert hier unter dem Namen "Vrundavan Handicrafts" und vertreibt gebrauchte Dinge älteren Datums.
Zwischen alten eisenbeschlagenen indischen Truhen entdecken wir ein Schiffsschild aus Messing. Es ist beschriftet mit "BUILT 1986 Hyundai Heavy IND. Co, LTD Ulsan Shipyard Korea"
Hyundai, so erklärt der Händler, betreibt eine der größten Schiffsbauwerften der Welt. So sei es kein Wunder, dass sich im Umfeld von Alang vieles aus der Produktion dieser Werft findet.

Einige Schritte weiter: Schiffslampen aus Messing mit farbig gestalteten Gläsern. Die Typenschilder sind mit asiatischen Zeichen beschriftet.

Unter einer dicken Staubschicht lagern gebrauchte Dinge aus vielen Jahrzehnten. Alte Durchstiegsluken und Schiffstüren, Rettungsringe und reichlich Scheinwerfer, Metallkisten, aber auch Ventilatoren und Kanister.

Neben internationaler Ware bietet der Eigentümer Regionales, zum Beispiel eine riesige Auswahl an Kisten aus Teakholz.

Wenn Sie eine solche Kiste näher betrachten, oder erwerben möchten, klicken Sie auf´s nächste Bild.
Hier die Fragmente einer antiken Operationslampe.

Hölzerne Schiffsaufbauten, wir vermuten es sind Holzpoller (Schiffspoller?) zum festmachen oder führen von Seilen, dienen als Lagerort für alte indische Emailleschilder (India Super Tyres).

Auch ein Emailleschild mit europäischem Hintergrund fällt ins Auge.
"The Passing Show" ist eine Zigarettenmarke, die aus London stammt.

Ein alter Maschinentelegraf aus Metall mit englischer Beschriftung.

Immer wieder sehen wir große Mengen an Schiffslampen, das Regal biegt sich unter der Last.

Es umfasst Generationen antiker Schiffsbeleuchtung, von alten Feuerhand- Laternen bis zu Positionslampen aus den 1980er Jahren.

Ebenso sind Ersatzgläser in größerer Anzahl gelagert.
Wer außer uns, sich für diese Dinge interessiert, bleibt rätselhaft.
Wir sind die einzigen Gäste und auch bei späteren Besuchen stets allein in dem Wirrwar.

Das Lampenmodell im hinteren Bereich des Bildes ist ein wahrer Klassiker alter Schiffsbeleuchtung.

Mit Klick auf´s nächste Bild können Sie das Modell erwerben, oder sich mit den Details vertraut machen.
Auch finden sich Lampen aus dem Hause des Hamburger Marine- Produzenten "WISKA".

Nächstes Bild: der graue Scheinwerfer unten stammt vermutlich aus DDR- Produktion, die Gruppe grüner Lampen ist von dem indischen Marine- Traditionshersteller "Concast".
Mit Klick auf´s nächste Bild können Sie das indische Modell näher in Augenschein nehmen oder erwerben.
Wir stoßen auf einen alten Tresor, neugierig auf den Inhalt nähern wir uns dem Ungetüm.

Die Türen ist so schwer und festgerostet, dass wir uns anstrengen müssen, um sie aufzuschieben.

Der Inhalt überrascht uns jedoch keineswegs, ein Posten alter Schiffhupen ist hier abgelegt.

Neben dem Tresor ist eine lange Reihe alter Vitrinen aus Holz.

Erst bei näherem Hinsehen ist erkennbar, auf den Schränken lagern alte Fluchtwegspläne aus Schiffen. Die Schränke darunter sind teilweise mit farbenfrohen Keramikfliesen versehen.

Eine Auswahl prächtig bemalter indischer Hochzeitsschränke steht zum Verkauf.

Ein lustiges altes Fahrrad wartet darauf, wieder in Stand gesetzt zu werden.
Daneben stehen Bilderrahmen mit Kunstdrucken. Es sind die Ersten die wir sehen, später werden wir feststellen, dass es überall riesige Berge solcher Bilder gibt. Sie stammen aus Kreuzfahrtschiffen, zierten dort die Kabinenwände. Aus jedem Kreuzfahrtschiff werden tausende dieser Bilder geborgen ehe sie sich im Hinterland Alangs verteilen.

Begleiten Sie uns gern weiter in "Teil 3, Einkaufstour zu den Abwrackwerften von Alang (Indien)" über folgenden Link: