Sonagachi in Kalkutta - expressive Fotomotive, historischer Architektur, authentische Lebensart
Auf der Suche nach antiken Möbeln durchstreife ich oft die Stadt Kalkutta in Indien. Mein Weg führt mich dabei auch regelmäßig durch den Stadtteil Sonagachi.
Doch Kalkutta, und insbesondere die Gegend um Sonagachi, hat viel mehr zu bieten, als selten historische Einrichtungsgegenstände und wundervolle alte Möbel.
Die in diesem Blog (und seinen Anschlussteilen) gezeigten Fotos sind im Mai 2023 im Stadtteil Sonagachi und seiner Umgebung entstanden.
In Ostindien liegt die Megacity Calcutta mit circa 15 Millionen Einwohnern.
Sie gilt im Westen als klassisches Beispiel für eine sogenannte Elendsstadt und wird oft als “Armenhaus Asiens” bezeichnet.
Ihr Name wird gern herangezogen, um Not und Armut zu charakterisieren.
Eine problematische Hochhaussiedlung wird dann als “Kalkutta von Berlin” oder ganz Berlin gleich als “Kalkutta an der Spree” bezeichnet.
Nicht selten gipfeln Sorgen vor Armut in der Aussage, westliche Metropolen würden sich wohl möglich eines Tages “vollständig in Kalkutta verwandeln”.
Die neu entstandenen Elendsviertel "Skid Row" in Los Angeles, wachsende Zeltstädte mit Obdachlosen in San Francisco oder "Kensington" in Philadelphia gelten als flagrante Beispiele für solche Entwicklungen.
Auch wenn das Stadtbild in Kalkutta oft durch Not und Armut geprägt ist, sind diese Vergleiche nicht zutreffend.
Im Gegenteil, Kalkutta ist eine Stadt der Kultur, Theaterfestivals, Kunstgalerien, von Musik und faszinierender Architektur.
Ausufernde, oft tagelange Feste (viele mit religiösem Charakter) und ein allgemein hoher Grad an Intellektualisierung sind wirkmächtige Faktoren, die das Stadtleben bestimmen.
Dabei unterscheiden sich Ausdrucksformen von Kunst und Kultur ebenso diametral von westlichen Gepflogenheiten wie die Stadtbilder und die darin verwirklichten Lebensentwürfe.
Als besonders Beispiel für die Folgen von Verelendung und Armut gilt im Westen der Bezirk “Songagachi” in Kalkutta.
In regelmäßigen Abständen führt er die Ranglisten der weltweit größten Rotlichtviertel an und übertrifft bereits seit langem mit seiner Anzahl zeitgleich tätiger Dirnen Orte wie Pattaya oder die großen Rotlicht-Gebiete in Bangkok (Thailand).
Es begeben sich nur sehr wenige Touristen nach Kalkutta.
Sonagachi wird dabei gar nicht besucht.
Das Viertel hat den Ruf gefährlich zu sein, gilt allgemein als der Ort, den Ausländer in Indien als letztes betreten würden, obwohl Diebstähle oder gar Raub nur sehr selten vorkommen.
Abends sind tausende Sexarbeiterinnen in den Straßen der Gegend unterwegs und drängen sich in großen Gruppen um die zahllosen Eingänge der Bordelle und Hotels.
Von einzelnen Ecken abgesehen, ist tagsüber ist davon allerdings gar nichts zu sehen.
Das Bild der Gegend ist durch Familien, spielende Kinder und gewöhnlich arbeitende Menschen sowie durch alte Leute geprägt.
Der Bezirk und seine Umgebung offenbaren ein vielfältiges, oft kulturell geprägtes Leben und ein reichhaltiges historisches Erbe.
Es bietet sich auf jedem Meter eine Fülle fantastischer Bildmotive.
Kommen Sie mit, auf eine interessante Foto-Reise durch das seit Jahrhunderten legendenumwobene Sonagachi. Hier ist der Link zum zweiten Teil:
https://www.yesterday-industries.com/teil-2-sonagachi-in-kalkutta