Kalkutta, City of Joy - Stadtansichten, Gebäude und Lebensart, Teil sieben
Wir sind in Kalkuttas unterwegs und erreichen den Fluss.
Er ist ein Seitenarm des Ganges, sein amtlicher Name ist "Hugli".
Hier, kurz vor Erreichen des Meeres ist er mehrere hundert Meter breit.
Der Begriff "Hugli" ist unter der Bevölkerung weniger verbreitet, er wird eher als Ganges bezeichnet.
Entlang des Flusses gibt es viele Tempel und Gebetsstellen sowie Freitreppen, deren Stufen zum Ufer führen.
Oft führt der Weg zu den vielen Freitreppen über steinerne alte Tore.
Entlang des Ufers baden Menschen, ärmere Bevölkerungsteile waschen ihre Bekleidung.
Kalkutta gehört zu den Städten mit der weltweit höchsten Bevölkerungsdichte. Trotzdem gibt es sehr viele Pflanzen und Bäume, besonders hier am Fluss.
Herrlich bemalte LKW passieren die Uferstraße, denn einige Kilometer südlich liegt "Burrabazar" der größte traditionell organisierte Warenmarkt Asiens.
Etwas entfernt ist die in den 1940er Jahren erbaute Howrah Brücke zu erkennen.
Das stählerne Bauwerk wird täglich von mutmaßlich einer Millionen Menschen überquert und gilt als meist frequentierteste Brücken der Erde.
Fachwerkbrücken sind eine Hinterlassenschaft der Kolonialzeit.
Davon gibt es eine größere Anzahl in Kalkutta,.
Die" Bagbazar Tolly Canal Bridge" quert einen Kanal, der in den Ganges mündet.
Das Wasser des Kanals wirkt nicht sauber und riecht wenig angenehm.
Dennoch baden bereits wenige Meter nach Einmündung des Kanals in den Ganges wieder viele Menschen.
In europäischen Reiseführern ist zu lesen, der Genuss eines einzigen Glases Ganges- Wasser könne für Touristen mit dem Verlust des Lebens enden.
Vielen Menschen hier ist bekannt, dass Berichte über den Fluss in westlicher Presse durch negative Stereotype geprägt sind.
Doch kaum jemand in Kalkutta würde den Ganges als "giftige stinkende Kloake" bezeichnen.
Produkte, auf deren Herstellung Schwermetallbelastungen im Wasser zurückzuführen seien, würden oft gerade im Westen verbraucht.
Lokale Initiativen engagieren sich gegen das Einleiten ungeklärter Abwässer und Toxine aus Leder- und Arzneimittelherstellung. Sie verweisen darauf, dass sich auch in Kalkutta Ganges-Define beobachten lassen.
Andere hingegen zeigen sich von den Selbstreinigungskräften der Natur überzeugt. Hinweis darauf wäre, dass zur Zeit des Corona-Lockdown Schadstoffmesswerte um über 90% gefallen seien.
Wir verlassen das Ufer in Höhe einer Moschee und begeben uns langsam zurück in Richtung Sonagachi. Hell leuchtend steht die "Bibi Baazar Masjid" in der Sonne. In ihrer additiven Gestaltung wirkt sie kraftvoll und schön.

Auf dem Weg in südlicher Richtung passieren wir charakterstarke Türen, Fassaden und herrlich gestaltete Fahrzeuge.
Schriftzüge, Logos oder Reklamen sind in Kalkutta oft handgemalt.
Dies vermittelt Besuchern den Eindruck, sich in einer historischen Umgebung zu bewegen.
Dieser alte Schuppen ist nahezu vollflächig mit einer Reklame für Double Bull Zement bemalt.
Von solchen elektrisch betriebenen Taxis gibt es Zehntausende in Kalkutta.
In vielen Fällen sind sie sehr detailreich bemalt und mit Schriftzügen versehen.
"Willkommen" und "Super-Rakete" ist auf diesem Vehikel zu lesen.
Hinter dieser Pforte bietet ein Homöopath seine Dienste an.
Der Begriff "Homöopathie" ist in Indien derart verselbstständigt, dass verschiedenste Personen ihn nutzen, um Behandlungsangebote zu unterbreiten.
Eine spezielle Ausbildung ist dafür nicht erforderlich.

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